Das Verbundvorhaben „DiGeo“ ist Teil der dritten Förderlinie zur „Digitalen Hochschulbildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel dieser Förderlinie ist die anwendungsnahe Entwicklung, Erprobung und Erforschung digitaler Lehr/Lernkonzepte - sogenannte „digitale Fachkonzepte“ - innerhalb einzelner Disziplinen und Fächer.
Weiterführende Informationen zur Förderkulisse des BMBF (externe Links)
Das Ziel des Vorhabens „DiGeo“ ist die Entwicklung und anwendungsbezogene Beforschung eines digitalen Fachkonzeptes zum Kompetenzaufbau zur mündigen Nutzung digitaler Geomedien in der geographischen Lehrkräftebildung. Digitale Geomedienapplikationen (z.B. Google Earth, Geoportal.de) stellen eine neue Dimension der Speicherung und Übermittlung von Geodaten im Internet dar, die mit einer hohen alltagsweltlichen Relevanz zur multimedialen Produktion und Kommunikation von Geoinformationen als Kulturtechnik verbunden ist. Dementsprechend ergeben sich in der Gesellschaft neue Anforderungen an die Fertigkeiten und Fähigkeiten von Bürger/innen zum reflektiert-kritischen Umgang mit digitalen Geomedien. Lehrkräfte in den Fächern Geographie und Sachunterricht müssen daher in die Lage versetzt werden, sich während des Studiums auf die Vermittlung von Medien- und Datenkompetenzen zur mündigen Nutzung digitaler Geomedien an Schüler/-innen vorzubereiten. Dabei stehen die Kompetenzdimensionen Kommunikation/Argumentation, Reflexion/Reflexivität und Partizipation/Gestaltung im Mittelpunkt.
Im Verlauf des 36-monatigen Verbundprojektes an den Hochschulen Duisburg-Essen, Frankfurt a. M. und Köln werden aus studiengangs- und hochschulübergreifender Perspektive zum einen fach- und mediendidaktische Standards zur Konfiguration von digitalen Geomedien als anwendungsfähige digitale Lehr/Lernmedien formuliert. Zum anderen werden Kriterien und OER-Metastandards für die Produktion und die Zusammenführung geomedienbasierter Online-Lernmaterialien entwickelt, die perspektivisch als gemeinsam genutzte Lehr/Lernressourcen an unterschiedlichen Hochschulstandorten vorliegen. Es wird eine OER-Struktur zur Verknüpfung standortübergreifender Online-Repositorien entwickelt, die in universitären Blended-Learning-Arrangements eingesetzt werden kann. Die Generalisierbarkeit und Transferierbarkeit des digitalen Fachkonzeptes wird mittels anwendungsbezogener Forschung zu den individuellen Lernprozessen und der Kompetenzentwicklung angehender Lehrkräfte im Umgang mit digitalen Geomedien sowie zu den organisatorischen, institutionellen und technischen Rahmenbedingungen der Implementierung des digitalen Fachkonzeptes in den involvierten Hochschulen realisiert.
Im Projektverlauf werden zwei Fragenkomplexe thematisiert, die sich sowohl den Prozessen individuellen Lernens (Mikro-Ebene) als auch den studiengangsorganisatorischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen der Hochschulen (Meso-Ebene) widmen.
Mikro-Ebene: Es werden digitale Bildungsprozesse im Kontext der konkreten Anwendung des digitalen Fachkonzeptes in studiengangs- und hochschulübergreifender Perspektive fokussiert, um die Kompetenzentwicklung der Studierenden in ihren Abläufen kausal zu erklären und in ihrer Gestaltung optimieren zu können. Hierbei werden folgende Forschungsfragen adressiert:
Meso-Ebene: Es werden die kontextuellen Rahmenbedingungen der Transferierbarkeit und Generalisierbarkeit des digitalen Fachkonzeptes erforscht. Um eine erfolgreiche Implementation des digitalen Fachkonzeptes zu gewährleisten, müssen neben fach- und mediendidaktischen sowohl technische als auch fachliche und organisatorische Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Diesbezüglich werden folgende Forschungsfragen adressiert: