Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


courses:oer:frankfurt-2:didaktik

Zielstellung und Kontext der Gestaltung der digitalen Lernformate

Für die Nutzung der DiGeo-Lernformate im Kontext von universitären Veranstaltungen sollten folgende formale Gestaltungsapekte berücksichtigt werden.

  • Zielgruppe der Anwendung der digitalen Lerneinheiten sind Lehrende in geographischen Lehramtsstudiengängen bzw. für den fachspezifischen Anteil Geographie/Erdkunde im Sachunterricht an geographischen Instituten und in fachdidaktischen Lehreinheiten.
  • Nutzer*innen im engeren Sinne sind Studierende (Einzelpersonen, Lerngruppen) in entsprechenden Studiengängen und Lehrveranstaltungen.
  • Die Lerneinheiten sollen in Blended-Learning Umgebungen Anwendung finden. Sie unterstützen die lernendenzentrierte, nutzer*innenorientierte Vor- und Nachbereitung von Präsenzveranstaltungen im Umfang von insgesamt 180 Minuten je Lerneinheit (= 0,1 CP). In den Selbstlernphasen sind sie intuitiv erschließbar und kommen ohne zusätzliche Lernenden Unterstützung aus.
  • Im Fokus der Nutzung und Anwendung der digitalen Lernformate steht die fachliche, pädagogisch-didaktische und technische Auseinandersetzung mit digitalen Geomedien in Kontext von Argumentation, Reflexion und Partizipation. Bildungsziel ist die mündige Geomediennutzung. Daraus leiten sich Lern- und Kompetenzziele ab.

Allgemeine didaktische Gestaltungsprinzipien

Die Gestaltung der multimedialen DiGeo-Lerneinheiten orientiert sich an den Grundsätzen der gestaltungsorientierten Mediendidaktik nach Kerres. Demnach sollten berücksichtig werden:

  1. Adressierung des Bildungsproblems: Ein didaktisches Vorhaben muss immer ein Bildungsanliegen ansprechen.
  2. Konzeption als Gestaltungsaufgabe: Es gilt nicht, die „eine“ und „beste“ didaktische Methode zu finden. Die Lösung des adressierten Bildungsanliegens macht es vielmehr erforderlich, den Prozess der Konzeption und Entwicklung als Gestaltungsaufgabe zu erkennen.
  3. Parameter des didaktischen Feldes: Es sind stets die Lehr-/Lernbedingungen als „didaktische Eckwerte“ zu spezifizieren, d. h. Zielgruppe, Bildungsbedarf und -Bedüfnisse, Inhalte, Lern- und Kompetenzziele, die Lernsituation und notwendige Organisation des Lehr-/Lerngeschehens. Hieraus lässt sich ein didaktisches Konzept ableiten und begründen.
  4. Mehrwert und Effizienz: Es muss stets deutlich werden, dass die Medienkonzeption einen Mehrwert gegenüber anderen Lösungen bietet.

Fachliche Zentrierung

Die Qualität der fachlichen Zentrierung im Kontext des didaktischen Designs und des Einsatzes von digitalen Geomedien als fachspezifische Lehr- bzw. Lernmedien sollte anhand der folgenden Aspekte zu bestimmen sein, wobei die Qualität der Entwicklung und Bewertung von geomedialen Lernmaterialien und ihrer Nutzung im Lehr-/Lerngeschehen im engeren Sinne den Kriterien Genauigkeit/Richtigkeit, Angemessenheit, Verständlichkeit, Bedeutung und Kohärenz/Stimmigkeit folgt.

Fachwissenschaftliche Fundierung: Die kommunizierten Inhalte sind fachwissenschaftlich korrekt. Die Herkunft der präsentierten Wissensinhalte, (Geo-)Informationen, Methoden, Modelle und Formen der (kartographischen) Darstellung sind benannt bzw. nachvollziehbar.

Einsatz digitaler Geomedien: Geographische Bildung und Lernen mit Geomedien unterstützt bzw. berücksichtigt geographische Basiskonzepte sowie Facetten räumlicher Orientierungskompetenz. Der jeweils konkrete fachliche Anwendungskontext, der exemplarische Anwendungsbezug sowie die Herkunft der eingesetzten digitalen Geomedien wird benannt und reflektiert.

Leitlinien:

  1. Der fachliche und alltagsweltliche Anwendungskontext des eingesetzten Geomediums ist beschrieben.
  2. Die Auseinandersetzung mit einem Geomedium adressiert geographische Basiskonzepte, z.B. Raum, Zeit, System, Prozess, Maßstab.
  3. Das Lernen mit Geomedien adressiert räumliche Orientierung, z.B. topographische Wissensbestände, Einordnung geographischer Objekte und Sachverhalte in räumliche Ordnungssysteme, Wissen und Fertigkeiten im Umgang mit Karten.
  4. Der Einsatz eines Geomediums unterstützt die sach- und adressatengerechte Argumentation fachlicher Aspekte.
  5. Die Beschäftigung mit einem Geomedium regt zur Reflexion, d.h. zur kritischen Auseinandersetzung und Dekonstruktion von digitalen räumlichen Repräsentationen und Kontexten an.
  6. Die unmittelbare Anwendung eines Geomediums adressiert eine aktive Gestaltung bzw. fordert zur Partizipation als Anreiz einer möglichen eigenen Beteiligung in diskursiven Online-Umgebungen auf.
  7. Die Arbeit mit einem Geomedium erfordert eine interaktive Auseinandersetzung mit Geoinformationen.
  8. Die Herkunft (Urheberschaft, Quellenbezug) der eingesetzten Geomedien ist angegeben.
  9. Der Transfer der eingesetzten Geomedien auf andere fachliche oder alltagsweltliche Anwendungsbezüge ist erkennbar.

Didaktischer Kommentar

Jede Lerneinheit ist durch individuelle didaktische Erläuterungen zur Organisation der Lernformate beschrieben. Diese geben konkrete Hinweise zu folgenden Aspekten:

  • Themenzentrierung
  • Zielgruppenorientierung
  • Lern- und Kompetenzziele
  • Alignement (Passung Ziele und Zielerreichung, z.B. Assessment, Lernpfad)
  • Kollaboration/Austausch und Kooperation
  • Anwendung und Transfer
  • Hilfestellungen und (techn.) Support
  • Assessment und Feedback
  • Inhaltliche (Wieder-)Verwendbarkeit
courses/oer/frankfurt-2/didaktik.txt · Zuletzt geändert: 2023/04/27 12:44 von uwsc